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Die Stunde war viel zu rasch vorbei

Einen stimmungsvollen Abschluss des Drei-König-Festes bescherte der Harmonika-Club Jettingen seinen Gästen in der Oberjettinger Martinskirche. Für sein abwechslungsreiches Programm mit Niveau und Charme wurde das erste Orchester mit viel Beifall bedacht.

Den Anfang machten Jasmina Halbächs und Tobias Pongs mit einer "Impression für Akkordeon-Duo" von Hans Boll. Dieses Spielstück beginnt mit beinahe mystischer Transparenz und wird von einer unterschwelligen Dramatik vorangetrieben. Dann schleichen sich immer mehr tänzerische Elemente ein, bis im dritten Satz schließlich flinke Läufe neben einer russisch anmutenden Melodie hereilen.

Nun folgte Schuberts Symphonie Nr. 8. Sie steht im ersten Satz in geheimnisvollem h-Moll und wechselt im zweiten zu frischem E-Dur. Die sogenannte "Unvollendete" lebt von häufig wechselnden Stimmungen und braucht viel musikalisches Einfühlungsvermögen. Souverän meisterten die Instrumentalisten die kompositorischen Herausforderungen und erfüllten die Bearbeitung Würthners mit flirrender Zartheit, lässiger Eleganz und erhabener Grandezza. Dirigent Ulrich Münnich legte großen Wert auf eine bewusste Nuancierung bei den charakteristischen Themenwechseln und dem konsequenten Zusteuern aufs selbstbewusste Ende, das in furiosem Fortissimo zwei weitere Sätze beinahe schon überflüssig macht.

Der folgende "Morgen in den Bergen" hatte nicht Schuberts orchestrales Flair, sondern erklang geradliniger. Die Melodienbögen sind in diesem "Stimmungsbild" kaum verwoben. Der Komponist stellt dem Zuhörer die Harmoniewechsel sehr sorgfältig vor. Der Solist und Arrangeur, der auch Dirigent des Hohner-Orchesters war, schuf hier ein rundum harmonisches Schöpfungslob, das nicht mit Effekten, sondern mit Bildern besticht.

Den Schlusspunkt setzte der konzentriert und engagiert spielende HC mit der weltbekannten Weise "Lord of the Dance". In dieser Bearbeitung gingen die Spieler sehr bedächtig auf die zentrale Melodie zu und ließen die irische Weise vor dem furiosen Ende in allen Stimmen in überschäumender Lebendigkeit ertönen. Viel zu rasch war